LEBENSLAUF
Klassische Musikerin
zu sein bedeutet für mich, Zeitloses und Neues zu schaffen.
JOHANNA BEISTEINER
Klassische Gitarristin, Sängerin, Arrangeurin, Komponistin, Tänzerin, Sprecherin
Johanna Beisteiner ist eine international renommierte Konzertgitarristin, Sängerin und Arrangeurin. Ferner widmet sie sich dem Komponieren, Tanzen sowie der Rezitation.
Als Solistin gastierte Beisteiner u. a. im Wiener Musikverein, der Philharmonie Sotschi, dem Palace of Arts Budapest sowie dem Intern. Barockfestival Valletta. Im Herbst 2022 präsentierte sie im Rahmen einer USA-Tournee ihre One-Woman-Show “Farkas in America”, einem besonders abwechslungsreichen Programm mit Musik, Tanz und Gedichten von Karl Farkas. Eine zweite Nordamerika-Tour sowie das Eröffnungsprogramm eines Ingeborg-Bachmann-Zykluses in der Maison Heinrich Heine in Paris folgten im Herbst 2023. Darüber hinaus spielte sie Gitarrenkonzerte mit verschiedenen Orchestern wie den Budapester und Sotschier Symphonikern, dem Malta Philharmonic Orchestra, der Kammerphilharmonie Graz sowie dem Budapester Streichkammerorchester unter der Leitung bekannter Dirigenten wie Michelle Castelletti, Béla Drahos, Achim Holub oder Oleg Soldatov.
Die künstlerische Tätigkeit von Johanna Beisteiner ist nicht auf die Präsentation von Standardwerken beschränkt, sondern umfasst ebenso die Erweiterung des Repertoires für klassische Gitarre durch die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten und eigenen Werken. In ihren Programmen, die häufig zu einem bestimmten Thema gestaltet sind, kombiniert sie instrumentale, vokale, tänzerische und literarische Elemente auf individuelle Weise. Damit eröffnet sie einerseits neue künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten und demonstriert andererseits die Vielseitigkeit der klassischen Gitarre als Solo- und Begleitinstrument im Repertoire verschiedenster Epochen und Stilrichtungen.
Bereits als Sechzehnjährige begann Beisteiner 1992 ein Instrumentalstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Gleichzeitig maturierte sie 1994 an einem Gymnasium mit Schwerpunkt Fremdsprachen in ihrer Geburtsstadt Wiener Neustadt. Nach ihrem Diplom 1999 unternahm sie erste Konzertreisen ins Ausland, unter anderem trat sie mehrmals im Teatro della Concordia (Italien), dem Jekaterinburger Dom Aktjora (Russland) und im Rahmen von Veranstaltungen zur Revitalisierung des Berliner Schlosses Hohenschönhausen auf. Außerdem interpretierte Johanna Beisteiner die Uraufführungen mehrerer Kompositionen von Robert Gulya sowie Eduard Schafranski. Gulya wurde von ihr zu einem Gitarrenkonzert und weiteren Werken in unterschiedlichen Besetzungen inspiriert. Der maltesische Komponist Reuben Pace wählte Johanna Beisteiner als Solistin für die Uraufführung seines Concertinos für Gitarre, Cembalo und Orchester im Teatru Manoel in Valletta 2017. In weiterer Zusammenarbeit wurde Paces „Mdina Suite“ für Gitarre solo 2019 im Wiener Musikverein uraufgeführt. Für das Label Gramy Records entstand eine Reihe von Einspielungen mit klassischem und zeitgenössischem Repertoire. Durch Aufnahmen von Soundtracks sammelte sie ergänzend zu ihrem klassischen Schwerpunkt auch Erfahrung im Bereich der Popularmusik: Truce (USA 2004) und S.O.S. Love! (HU 2007) .
Bei der Wiener Gesangspädagogin und Pianistin Gerlinde Jelinek erhielt Johanna Beisteiner eine Ausbildung in Belcanto sowie Rezitation und entwickelte Techniken, die Musikern beim Singen anspruchsvoller Kunstlieder ein eigenständiges Begleiten auf der Gitarre ermöglichen. Sie bildete sich auch im Bereich der Fremdsprachen weiter und nahm u. a. englischen Sprechunterricht bei Ariana Pullano (The Vienna’s English Theatre).
Parallel zu ihren ersten künstlerischen Projekten absolvierte Beisteiner bis 2005 ein Doktoratsstudium mit einer Dissertation unter dem Titel „Kunstmusik in Eiskunstlauf, Synchronschwimmen und rhythmischer Gymnastik“. Darüber hinaus widmete sie sich aktiv dem Tanzen, einerseits als Ausdrucksmöglichkeit im Rahmen von Konzerten, andererseits in Form von Bewegungsstudien zum physischen Training für Musiker. Besonders häufig arbeitete sie mit der spanischen Flamencotänzerin und Choreografin Maria-Luisa Rizo zusammen.
Anlässlich der großen Jubiläumsausstellung „Bruegel – Once in a Lifetime“ 2019 im Kunsthistorischen Museum in Wien gestaltete Johanna Beisteiner mit der Schauspielerin und Sängerin Katrin Stuflesser das Programm „Zu Gast bei Pieter Bruegel“. Für dieses außergewöhnliche Thema arrangierte Beisteiner Werke verschiedener Komponisten der Renaissance wie Tilman Susato, Claude le Jeune und Juan del Encina.
Im April 2022 fand im Museum St. Peter an der Sperr in Wiener Neustadt die Premiere des Soloprogramm „Verehrtes Schlafweib – Anekdoten aus dem Leben einer Mätresse“ statt. Dieses Programm basierte auf dem Schicksal einer Mätresse Kaiser Maximilians I. und wurde von Johanna Beisteiner als Gesamtkunstwerk mit eigenem Text, neuen Arrangements von Musik der Renaissance bzw. des Spätmittelalters sowie choreografierten Tanzeinlagen kreiert.
Johanna Beisteiner spielt eine Gitarre aus der Meisterwerkstätte des Spaniers Paulino Bernabé. Neben ihrer aktiven Konzerttätigkeit ist sie Dozentin bei Meisterkursen.
Auszeichnungen
* 2008: Kristalltrophäe 200 Jahre Teatro della Concordia (Italien)
* 2011: Ehrenmitgliedschaft beim Förderverein Hohenschönhausen Castle in Berlin (Deutschand)
* 2016: Premio Teatro della Concordia (Italien) für die Eigenkomposition „Don Quijote-Fantasie“