Zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist das vierte Album der österreichischen Gitarristin Johanna Beisteiner, eine besondere Mischung aus Werken großer Meister der Vergangenheit und zeitgenössischer Musik des hochtalentierten ungarischen Komponisten Robert Gulya (* 1973), der Johanna zwei neue Werke widmet: ein Gitarrenkonzert und ein Capriccio für Gitarre und Klavier.
„Zuerst wollte ich ein fröhliches Konzert für Johanna komponieren, doch als ich im Spätsommer 2001 während eines Aufenthalts in Los Angeles anfing, an dem ersten Thema zu arbeiten, beeinflussten die schrecklichen Ereignisse des 11. September meine Gedanken. Aus diesem Grund wurden alle Sätze eher melancholisch und einfühlsam. Ich versuchte, die meisten meiner musikalischen Ideen zu verwirklichen, indem ich sämtliche technischen Möglichkeiten der Gitarre ausschöpfte. Deswegen stellt dieses Konzert auch für professionelle Interpreten eine echte Herausforderung dar.
Mit dem Capriccio wollte ich beweisen, dass ein zeitgenössisches Gitarrenstück auch anspruchsvoll und unterhaltsam sein kann. Obwohl die Gitarre nur selten mit dem Klavier kombiniert wird, harmonieren diese beiden Instrumente sehr gut und verleihen der Komposition einen frischen und farbenfrohen Klang.
Beide Stücke sollen einem breiteren Publikum zeigen, dass die klassische Gitarre das Potenzial hat, sich in unserem Konzertleben als Soloinstrument besser zu etablieren. Nach vielen Jahren der Zusammenarbeit bin ich überzeugt, dass Johanna sowohl musikalisch als auch technisch die ideale Künstlerin ist, um dieses Ziel zu erreichen. “ Robert Gulya
1704 komponierte der einzige 19-jährige Johann Sebastian Bach sein Capriccio BWV 992 zur Abreise seines Bruders Johann Jakob (1682-1722), der sich 1704 als Oboist der Garde des schwedischen Königs Karl XII. anschloss, um am Großen Nordischen Krieg teilzunehmen. Ursprünglich für Cembalo geschrieben, wurde das Capriccio auf dieser CD in einer neuen Bearbeitung von Robert Gulya für Gitarre und Streicher aufgenommen. Diese Besetzung verstärkt die sorgenvolle Stimmung des Werkes verstärkt und gleichzeitig den intimen Charakter der Originalversion beibehält.
Antonio Vivaldi komponierte sein Konzert in D-Dur für Laute, Streicher und Cembalo. Die Laute war eines der beliebtesten Instrumente im Barock, wurde aber später weitgehend von der Gitarre abgelöst. Daher wird auch auf dieser Einspielung die Laute durch die Gitarre ersetzt.
Format: CD
Anzahl der Discs: 1
Erscheinungsdatum: 2004
Musiker:
Das Budapester Sinfonieorchester
Dirigenten: Domonkos Héja, Béla Drahos
Klavier: Wanda Mazalin
Tracklist:
Robert Gulya (* 1973)
Konzert für Gitarre & Orchester (J. Beisteiner gewidmet)
1. I. Allegro
2. II. Lento
3. III. Allegro
Antonio Vivaldi (1678–1741)
Konzert D-Dur für Gitarre (Orig. Laute), Streicher & Cembalo
4. I. Allegro
5. II. Lento
6. III. Allegro
Johann Sebastion Bach (1685-1750)/arr. Robert Gulya für Gitarre & Streicher (orig. Cembalo)
Capriccio sopra la lontananza del fratello diletissimo
7. I. Arioso. Adagio. Ist eine Schmeichelung der Freunde, um denselben von seiner Reise abzuhalten
8. II. Ist eine Vorstellung unterschiedlicher Casuum, die ihm in der Fremde könnten vorfallen
9. III. Adagiosissimo. Ist ein allgemeines Lamento der Freunde.
10. IV. Allhier kommen die Freunde, weil sie doch sehen, daß es anders nicht sein kann, und nehmen Abschied.
11. V. Allegro poco. Aria del Postiglione.
12. IV. Fuga all’ imitatione della posta.
Robert Gulya (* 1973)
13. Capriccio für Gitarre & Klavier (J. Beisteiner gewidmet)